Fuhlrott-Museum endgültig zugeklappt   1 comment

Das Fuhlrott-Museum in Wuppertal bleibt geschlossen und die Sammlungen, auch die der Schmetterlinge des bergischen Landes, bleiben nach einem Bericht der WZ an den Museen, an denen sie schon vorher ausgelagert waren.

Wuppertal ist pleite, und das Erbe Carl Fuhlrotts, der am 9. April 1846 den ältesten naturwissenschaftlichen Verein Deutschlands, den „Naturwissenschaftlichen Verein Wuppertal“, gründete, wird also in Zukunft über die Republik verstreut.

Was man davon halten soll?
Die Schmetterlingskästen von Friedhelm Nippel und vielen anderen Bergischen Sammlern sind ja schon vor Jahren am Löbbecke-Museum in Düsseldorf gelandet, und liegen da besser zugänglich und sicherer als vorher.

Der Konzentrationsprozess in der Museumslandschaft ist ärgerlich, aber die großen Zeiten der faunistischen Forschung sind auch schon seit vielen Jahrzehnten vorbei.

Und in vielen kleinen Naturkundemuseen liegen noch wertvolle Sammlungen, die über kurz oder lang entweder in der Tonne oder im entsprechenden Landesmuseum enden werden.

Heute ist das Sammeln von Tieren verpönt, und viele Aktivisten haben statt einem Schrank voller Belege lieber eine vollgepackte Festplatte mit Digitalfotos.

Und, by the way: So wie die Stadtverwaltung und auch Privatinitiativen wie die „Wuppertalbewegung“ in den letzten Jahren mit dem Naturschutzgedanken und den enstprechend engagierten Wissenschaftlern (z.B. Professor Skiba) umgesprungen sind, hat die Stadt auch kein Naturkundemuseum verdient.

Veröffentlicht 11. September 2013 von Armin Dahl in mehr Lepis, Umwelt

Eine Antwort zu “Fuhlrott-Museum endgültig zugeklappt

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  1. Der Schließung des Fuhlrott-Museums folgte ja in diesem Sommer nun die Schließung des Wuppertaler Schauspielhauses. Zwischenzeitlich hatte es auch ein paar Stadtteilbibliotheken „erwischt“. Der öffentlich geförderten Kultur in Wuppertal geht es seit Jahren schlecht. Das Ganze ist natürlich eine Konsequenz der fatalen Haushaltslage der Stadt. Die „Auseinandersetzung“ um das Fuhlrott-Museum war im Nachhinein betrachtet nur eine Art Versuchsballon, um die Reaktionen auf solche Pläne auszutesten. Letztlich können wir froh sein, wenn die Exponate andernorts sicher verwahrt und erhalten werden und zukünftigen Forschungen zugänglich sind.
    Ich hoffe sehr, daß es für solche Sammlungen auch weiterhin Heimstätten geben wird, denn faunistische Arbeit kommender Generationen wird auch auf jetzige Sammlungsbestände zurückgreifen wollen. Ob dann die heute angelegten digitalen Datenbanken noch lesbar sein werden wird sich dann zeigen. Sauber etikettierte Belegsammlungen hingegen sollten diesbezüglich den dann hoffentlich noch existierenden Fachleuten keine Probleme bereiten.

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