Alle Jahre wieder fährt unsere Truppe von Schmetterlingsbegeisterten für ein Wochenende an die Mosel. Mitte Juni ist natürlich die Zeit, an der es besonders brummt und unglaublich viele Tag- und Nachtfalter zu beobachten sind. An der Mosel wechseln sich feucht-kühle Bachtäler und trocken-heiße Weinbergslagen ab. Da ist für fast jede Schmetterlingsart ein passender Lebensraum dabei. Die Exkursion beginnt für uns bereits während der Anreise durch die Eifel. Für mich ging es erstmal an die belgische Grenze nach Kalterherberg, da sich am Freitag, 15.06. 2018 das aufkommende schöne Wetter von Westen her näherte, während es in weiten Teilen der Eifel noch bedeckt und kühl war. Dann ging es weiter über Schönecken nach Leiwen, den Zielort. Hier warteten drei Tage intensiver Tag- und Nachtfalterbeobachtung auf uns. Die schönsten Bilder habe ich hier zusammengestellt. Viel Spaß! (Kommentare zu den Bildern: bitte Bilder anklicken!).
Lycaena helle – Blauschillernder Feuerfalter. Ein Weibchen bei der Eiablage. Die Eier werden sorgfältig auf der Unterseite von Polygonum bistorta (Schlangen-Knöterich) platziert. Dazu läuft das Weibchen rückwärts zum Blattrand und streckt dann seinen Hinterleib nach vorne. (Kalterherberg, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
In Kalterherberg häufig: Brenthis ino – Mädesüß-Perlmuttfalter oder Violetter Silberfalter (Kalterherberg, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Sonst häufig, aber selten so frisch und schön: Tyria jacobaeae – Jakobskrautbär (Kalterherberg, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Odezia atrata – Schwarzspanner. (Schönecken, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Eine Rarität: Dysauxes ancilla – Braunfleck-Widderchen (Leiwen, 15.06.2018)
Nicht selten, aber immer wieder schön: Habrosyne pyritoides – Achat-Eulenspinner (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Da freuen sich die Experten: Chersotis multangula – Braune Labkrauteule. Die Tiere lieben die warmen Weinbergslagen. (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Gefühlt das häufigste Tier am Licht: Malacosoma neustria – Ringelspinner. (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Meister der Tarnung und ein echtes Schwergewicht: Cossus cossus – Weidenbohrer. (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Etwas fürs Auge: Miltochrista miniata – Rosen-Flechtenbärchen. (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Ganz schön groß: Ourapteryx sambucaria – Nachtschwalbenschwanz oder Holunderspanner. (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Klassische Vogelkotmimese: Cilix glaucata – Weißer Sichelflügler, (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Meister der Tarnung II: Drymonia querna – Weißbinden-Zahnspinner (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Hält was es verspricht: Catocala promissa – Kleines Eichenkarmin (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir. Mondsichel und Venus. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Weinbergsillumination: Bis zu sieben Leuchtapparaturen waren gleichzeitig in Betrieb. Da kann man einige Tiere zusammenleuchten. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Auch andere haben die Lampe an: Die Langzeitbelichtung macht es möglich: Glühwürmchen schreiben ihre Botschaften in die Nacht. Leider wer keine lesbar. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Schweinchenrosa: Deilephila porcellus – Kleiner Weinschwärmer. Am Leuchtturm keine Seltenheit. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Wie kommt das Tier bloß zu seinem Namen? Zart beschuppt und empfindlich: Arctornis l-nigrum – Schwarzes L (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Hatte sich an der Hauswand verkrümelt und wurde erst am Morgen entdeckt: Stegania cararia – Gesprenkelter Pappelspanner – Purpurstreifen-Zwergspanner
Nochmal was fürs Auge: Idaea muricata – Purpurstreifen-Zwergspanner
So schön kann der Schönbär sein. Callimorpha dominula. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Die Schönheit liegt hier im Detail: der winzig kleine (ca. 7 mm) Wickler Acleris forsskaleana. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Experten bei der Arbeit. (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Der Laie staunt, der Experte wundert sich: Eremobia ochroleuca – Ockerfarbene Queckeneule. Die Art wurde selbst von unseren Spezialisten noch nie gefunden! (Leiwen, 15.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Das Gelände am Dhrontal. (16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Tut nur so: Sesia apiformis – Hornissen-Glasflügler. Ein Schmetterling im Hornissen-Look. Auch die Größe ist vergleichbar. Die Tiere wurden mit Pheromonen angelockt: 12 Stück in einer Stunde! (Dhrontal, 17.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Im Landal – Ferienpark der häufigste Tagfelter: Brenthis daphne – Brombeer-Perlmuttfalter. Die Art ist anscheinend schwer in der Ausbreitung begriffen. Ein Profiteur des Klimawandels? (Leiwen, 17.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Der Kleine Fuchs – Aglais urticae beim Paarungsspiel: Das Männchen muss sich schon etwas bemühen, um erhört zu werden: Es klopft mit den Fühlern regelmäßig auf die Flügel des davor sitzenden Weibchens. Das kann sich über Stunden hinziehen… (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
An feuchten Wegstellen waren bis zu 12 Tagfalterarten gleichzeitig zu finden. Hier: Nymphalis polychloros – Großer Fuchs (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Schillerfalter gab es in großer Anzahl, meist saugend an feuchten Wegstellen. Auch an Fäkalien und toten Tieren saugen die Falter gerne – aber das tut ihrer Schönheit keinen Abbruch! Apatura iris (LINNAEUS, 1758) – Großer Schillerfalter (Dhrontal, 16.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
Wo der Große ist, darf der Kleine nicht fehlen: Apatura ilia – Kleiner Schillerfalter (Dhrontal, 17.06.2018, Foto: Tim Laußmann)
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Eine schöne Zusammenstellung!
Nächstes Mal bin ich wieder dabei 🙂
Maik
Auch wenn mir mehr als die Hälfte der Falter schon gut unter die Augen gekommen ist,
ich muss etwas neidvoll sagen , das ist ein tolles Ergebnis, vor allem die Raritäten .
Obendrein sind die Fotos natürlich Spitze!
Dietmar
Der Schönbär fliegt bei mir im Kreis Offenbach quasi vor der Haustür.
Gestern wieder einen gesehen.
Ausserdem 2 Apatura ilia, die an einem gerade frisch gestrichenen Holzzaun saugten (!)