Auen und Bruchwälder   Leave a comment

Bei Hochwasser steht die Kämpe regelmäßig unter Wasser

Bei Hochwasser des Rheins steht die Urdenbacher Kämpe regelmäßig unter Wasser

Zwischen Köln und Duisburg verläuft der Rhein in weiten Schlingen durch die Ebene, heute flankiert von hohen Deichen, die die Siedlungen vor den häufigen Hochwassern schützen sollen. Hier finden sich auch heute noch regelmäßig überflutete landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Weiden.

Der Himmelgeister Rheinbogen wird geprägt durch den Wechsel von Wiesen und Ackerflächen, die durch Pappelreihen, Hecken und Feldgehölze gegliedert werden. Das seit 1996 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Gebiet ist 214 Hektar groß. Charakteristisch sind die alten knorrigen Kopfweiden, die auf Wiesen und Weiden stehen und deren Äste früher zum Flechten von Körben benutzt wurden. Die alten Kopfweiden sind für den Naturschutz von hoher Bedeutung, sie bieten mit ihren vielen Baumhöhlen ideale Nistmöglichkeiten für Vögel, die blühenden Kätzchenweiden sind im Frühjahr Treffpunkt vieler Nektar suchender Schmetterlingsarten,

Auenlandschaften gehören wegen ihres Reichtums an Pflanzen und Tieren zu den wertvollsten Lebensräumen in der Natur. Die bunten Blumenwiesen auf dem Itterdamm weisen Kostbarkeiten aus dem Reich der Flora auf, die sonst kaum noch zu finden sind, z.B. Glockenblumen, Wiesen-Salbei, Acker Witwenblume, Kronwicke, Wiesenknopf und Herbstzeitlose.

Die Urdenbacher Kämpe ist mit über 300 Hektar Fläche das größte Naturschutzgebiet Düsseldorfs. Sie ist ein typisches Stück alter niederrheinischer Kulturlandschaft, mit Kopfweiden, Obstbäumen und wertvollen Feuchtwiesen. Die Kämpe (von campus = Feld) liegt im Süden der Stadt an einem Altrheinarm. Sie umfasst ursprüngliche Naturflächen wie zum Beispiel Auwälder, zahlreiche Feuchtstellen und Niedermoore. Bei Hochwasser füllt sich der Altarm durch ansteigendes Grundwasser, außendeichs sind weite Flächen oft monatelang überflutet.

Seltene, für Schmetterlinge hochattraktive Pflanzengesellschaften kommen hier vor, zum Beispiel die Silgenwiese mit der namensgebenden Kümmelsilge Silaum silaus, Sumpf-Greiskraut und der Großem Wiesenknopf. Hier lebte bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Population des seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulings Maculinea (syn. Phengaris) nausithous und der an der Wiesenraute lebende Spanner Perizoma sagittata

Rarität: Die Wasserfeder (Hottonia palustris) bildet im Eller Forst große Bestände

Rarität: Die Wasserfeder (Hottonia palustris) bildet im Eller Forst große Bestände

Im Südosten von Düsseldorf liegt am Rande des Unterbacher Sees das älteste Naturschutzgebiet Düsseldorfs – der Eller Forst. Bereits im Jahr 1935 wurden Teile des Gebietes als „Vogelfreistätte Eller Forst“ unter Schutz gestell, heute erstreckt sich das Naturschutzgebiet über 95 Hektar Fläche.

Erlenbruchwälder, Gräben und Tümpel sind ein Paradies für Amphibien und Vögel, Besonderheiten der Pflanzenwelt sind unter anderem die Schwertlilie und die sehr seltene Wasserfeder. Hier fliegt auch eine stark bedrohte Schmetterlingsart: Der Ulmenzipfelfalter Satyrium w-album, eine seltene Bläulingsart. In den Seggenwiesen im Eller Forst konnte im Jahr 2010 auch die bisher im Naturraum nicht nachgewiesene Sedina buettneri (E. HERING, 1858) – Büttners Schrägflügeleule erstmals gefunden werden.

Beispiele: Auen- und Bruchwald-Schutzgebiete
» NSG Urdenbacher Kämpe
» NSG Eller Forst bei Düsseldorf-Unterbach

Veröffentlicht 8. September 2010 von Armin Dahl

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